Linhof Technika, Großformat, warum nicht ?
Die Zeit war irgendwie reif. Ich hatte ein schwieriges Jahr hinter mir und wollte mir mal was Gutes tun. Sich mit einem neuen Thema beschäftigen, ja, das ist genau das Richtige. Großformat geisterte da schon lange rum, also war jetzt der richtige Zeitpunkt. Allerdings ist es weniger die hohe Auflösung, da glaube ich sogar das ich mit einer D850 oder Mittelformat wie einer GFX50 besser bedient bin. Viel mehr interessiert mich das Shiften, Tilten und den Scheimflug als Gestaltungselement zu entdecken. Und ist es nicht so, wahre Kunstwerke können nicht digital erzeugt werden!!!! Naja man muß sich das doch auch schön reden…
Nachdem ich die eine und andere Gebrauchtbörse besucht hatte, und ein paar gute Gespräche geführt habe, wollte ich mir eine Laufbodenkamera zulegen. Bei einer Linhof Technika bekamen meine Gesprächspartner feuchte Augen und machten mir die Kamera so richtig schmackhaft. Da ich aber nicht mehr als 1000 Euro ausgeben wollte war ich doch schnell ernüchtert. Ein Händler sagte mir, das der Markt sehr von Sammlern verseucht ist, die Preise astronomisch und es vielleicht 5 Angebote in ganz Deutschland gibt. Ein Blick in ebay gab dem Mann dann sogar recht. Das wird schwierig, so meine Gedanken.
Erster Kontakt mit der Linhof Technika
Die Fotobörse Hildesheim bot mir dann eine Technika an, Baujahr 1951. Der Preis war ok, der Zustand brauchbar nur das Objektiv war von Graphex. Also weitersuchen, hieß es. Dann viel mir doch noch bei ebay ein Modell Baujahr 1959 in die Hand, welches einen passablen Eindruck hinterließ. Die sollte es sein, Objektiv war von Schneider, ein Griff dabei und auch sonst schien es zu passen. Ein Anruf bei Linhof in München gab mir dann noch die Sicherheit nicht viel falsch machen zu können. Auch eine solch alte Kamera läßt sich noch reparieren und Linhof gibt dazu den notwendigen Service. Wenn die wesentlichen Bauteile (Balgen, …) in Ordnung sind, kann man mit 2h vom Servicetechniker viel hinbekommen, so die nette Auskunft. Mit der Aussage war die Kamera ok und das Risiko überschaubar.
Da Stand sie nun, ein Fotoapparat, massiv, duftend nach vollendeter deutscher Ingenierskunst, ein feinmechanisches Meisterwerk. Schon das anschauen macht Spaß, von Haptik ganz zu schweigen. Da warten schöne Stunden auf uns, so meine Gedanken. Hier nun ein paar Impressionen und später werde ich nochmal berichten auf was man bei einem Kauf achten sollte, sozusagen wie man eine Probefahrt macht 😉