Rolleiflex 6002 – Eine schöne Entdeckung

Rolleiflex 6002, ist das nicht so ne olle 6×6 Kamera? Ne, ich will anders anfangen, weil das wird der Sache nicht gerecht. Doch vorher, bringt euch in Stimmung:

Max Richter, Album Sleep? Zart die Tasten berühren, Musik, Ruhe, Spannung, nicht aufdringlich, fordernd? Dazu wiege ich eine schwarze Kamera in der Hand. Schwer, kalt. Stellrad massiv, feste Rastung. Auslöser leichtgängig, nach dem drücken ein Beben, Ruhe. Die Hände gleiten zart über die Tasten, leiser, Spannung verfliegt, Stille.

Neugierig

Willkommen, die Rolleiflex 6002 könnte auch dich berühren. Hier nun meine Geschichte.

Wie kam es zur Rolleiflex 6002

Mit der Linhof Technika hat mich 2020 wieder die Analoge Fotografie gepackt. Nach 2 Jahren schrieb ich einen Bericht über diese Zeit, selten hatte ich soviel Freude am fotografieren. Meine Bilder veränderten sich, insgesamt wurde die Fotografie für mich ruhiger und intensiver. Nur manchmal, da fehlte mir irgendwas zwischen Digital und analoger Großformatfotografie. Etwas was nicht für jedes Bild 1-2 Stunden braucht, aber auch nicht nur 1 Sekunde. Die analoge Mittelformatfotografie könnte doch dazu genau richtig sein. Durch Zufall ergab sich die Möglichkeit mit einer Rolleiflex SL66 zu arbeiten. Es machte Spaß, aber auch mit dieser Kamera braucht alles eine gute Vorbereitung die am Ende nicht viel geringer ist als mit der Linhof. Die TLRs, weder Mamiya C220 noch Rolleiflex brachten mich weiter. Hasselblad 500cm, Mamiya RZ67 oder Texasleica, alle viel zu teuer. Mit einem Auge schielte ich immer wieder auf eine Rolleiflex 6000er, aber auch da sind die Preise entweder zu hoch oder die Kamera in schlechtem Zustand.

Doch dann, bei einer der diversen FotoInternetBörsen blitzte eine Rolleiflex 6002 auf. Sie stand auf dem Angebotsbild etwas derangiert auf einem Wohnzimmertisch. Naja, dachte ich, lohnt das die Mühe. Am nächsten Tag sendet ich eine Anfrage ob denn auch eine Batterie dabei ist, das Ladegerät und ob die Kamera mit der ganzen Elektronik überhaupt noch funktioniert. Prompte Antwort vom Verkäufer, es handelt sich um die Kamera seines Opas und lag viele Jahre nur im Schrank. Ein paar Tage später stand sie auf meinem Tisch. Die Batterie ließ sich tatsächlich laden, die Kamera funktionierte einwandfrei und machte insgesamt den Eindruck das sie sehr selten zum Einsatz gekommen war. Volltreffer!!!

Ich wiege die schwarze Kamera in der Hand, langsam. Finger gleiten über die Tasten, ruhig, jeder Anschlag fordernd. Spannung schwingt, der Geruch von Kameragummierung dringt in die Nase. Verschluß schließt, ein zartes nachbeben in der Hand, Ruhe……………………………………..

Rolleiflex 6002

In einem weiterem Bericht erzähle ich euch mehr über eine wirklich tolle Kamera. Dann war ich mit ihr in Amsterdam, Strassenfotografie, auch das findet ihr in einem Bericht.

Schreibe einen Kommentar